Spieltag 10: SVD vs. VfL Wolfsburg

Die-Lilien-vs-Die-WölfeAm Samstag spielt das auswärtsschwächste Team der Saison am Bölle! Da sollte für die Lilien doch was drin sein. Allerdings verbirgt sich hinter dem vermeintlichen Punktelieferanten der Vizemeister VfL Wolfsburg. Ein Klub, der vom Potential und Spielermaterial her erneut unter den Top 3 der Liga erwartet werden darf. Selbst wenn der Saisonstart für die Niedersachsen alles andere als optimal verlief, so rangieren sie bereits wieder auf Platz 4. Allerdings nur zwei Punkte vor den Lilien.

So sieht’s aus:
Es läuft bei den 98ern! Der Dreier bei verunsicherten Augsburgern durfte erhofft, aber nicht zwingend erwartet werden. Insofern liegen die Lilien mit 13 Punkten und Rang 9 deutlich über dem Soll, der Rang 15 und damit Klassenerhalt lautet. Erneut kam in einer Auswärtspartie die Standardstärke des SVD zum Tragen. Es wäre langsam an der Zeit, auch am Bölle ein Tor nach einem Freistoß oder Eckball zu erzielen. Warum also nicht gegen die Wölfe damit anfangen? Obendrein gibt es sicher schlechtere Zeitpunkte den VfL zu empfangen. Zwischen Champions-League am Mittwoch (2:0 gegen die PSV Eindhoven) und dem DFB-Pokal-Spiel gegen Bayern München fährt eigentlich niemand gerne nach Darmstadt. Die Lilien werden jedenfalls wieder das anstreben, was sie am besten können: Dem Gegner zur Last fallen. Dirk Schusters Team wird erneut darauf bedacht sein, dem Kontrahenten wenig Räume zu lassen. Ein kompakter Defensivverbund soll das schnelle Umschalt- und Flügelspiel über die flinken Julian Draxler, Daniel Caliguiri, Max Kruse oder André Schürrle eindämmen. Doch auch dann haben die Wolfsburger immer noch einen Plan B in der Schublade und der lautet wie bei den Lilien: Standards! Das haben Ricardo Rodriguez, Naldo, Maximilian Arnold, Bas Dost & Co. schon zur Genüge bewiesen.

Alter Bekannter:
Nun ja, Julian Draxler. Das Schalker Eigengewächs heuerte Ende August in Wolfsburg an. Just in seinem letzten Heimspiel für die Königsblauen traf er am zweiten Spieltag auf die Lilien und netzte zum 1:1-Endstand ein. Keine zwei Monate später darf der Weltmeister am Wochenende erneut gegen den SVD ran und den Komfort in den Katakomben am Bölle genießen, den Max Kruse schon vom DFB-Pokalspiel mit Mönchengladbach aus dem Jahr 2013 kennt. Am vergangenen Spieltag wirbelte Draxler die Hoffenheimer ordentlich durcheinander und legte die ersten beiden Treffer auf. Vier der letzten acht Bundesligatore seines neuen Teams hat er vorbereitet. Sein mutmaßlicher Gegenspieler am Samstag dürfte – wie schon Auf Schalke – György Garics sein. Der Österreicher wird darauf aus sein, Draxler keine Torvorlage zu gönnen und erst recht keinen Premierentreffer für die Wölfe.

Wir & Die & Die Bundesliga:
Als es beim VfL nach oben ging, ging es beim SVD in den Keller. 1992 zogen die Wölfe in die 2. Bundesliga ein und trafen erstmals überhaupt auf die Lilien.  Bei den beiden Partien sollte es lange Zeit bleiben. Am Ende der Spielzeit verabschiedete sich der SVD für 21 Jahre aus der 2. Bundesliga, während die Wölfe 1997 den nächsten Schritt vollzogen und seither als Erstligist grüßen. Die größtmögliche Kluft zwischen beiden Klubs herrschte 2009. Während der VfL die Meisterschale in den Himmel reckte, rettete sich der SVD gerade so auf Rang 15 in Liga 4. Immerhin besiegten die Lilien 1992 Wolfsburg am heimischen Bölle mit 4:0. Damals ein heiß ersehnter Erfolg für das Tabellenschlusslicht, war der Kantersieg am 16. Spieltag doch erst der zweite Saisonsieg überhaupt.
Deutlich frischer ist allen Lilien-Fans das dritte Duell der beiden Klubs in Erinnerung. Im letzten Jahr trafen beide in der ersten Runde des DFB-Pokals aufeinander. Ein gut eingestelltes SVD-Team ließ die Gäste in der Frühphase der Saison nicht zur Entfaltung kommen und zwang sie ins Elfmeterschießen. Darin hielten die Darmstädter nach Naldos Fehlschuss bereits alle Trümpfe in der Hand, ehe Maurice Exslager scheiterte und den Shoot-out wieder spannend machte. So zog der spätere DFB-Pokalsieger am Ende in Runde 1 gerade so seinen Kopf aus der Schlinge.

Ach ja, an diesem Wochenende vor fünf Jahren:
Ging es nach Fürth, wo die Zweitvertretung der Spielvereinigung in der Regionalliga Süd zum Tanz bat. Die Gastgeber boten einige Talente auf, die heute in der Bundesliga ihr Geld verdienen, etwa Felix Klaus (Hannover 96) und Kevin Kampl (Bayer Leverkusen). Letztlich sicherte ein Treffer von Uwe (Süd)Hesse den 98ern einen Punkt, der seine Farben im oberen Tabellenmittelfeld hielt.

Und die Junglilien:
Erholen sich nach wie vor vom „Kulturschock“ des Bundesliga-Aufstiegs. Nach phasenweise ernüchternden Niederlagen, behält die U19 in den spielfreien Wochen bis Ende Oktober ihren Rhythmus mithilfe von Testspielen bei. Am Samstag holten sie gegen Rot-Weiss Essen (Tabellensechster der Bundesliga West) ein 1:1, ebenso wie am Dienstag gegen die U19 des 1. FC Kaiserslautern (Tabellenführer der Regionalliga Südwest).
Die U19 der Wölfe (2011 und 2013 Deutsche Meister) liegt in der Bundesliga Nord übrigens auf Platz 2. Der Abgas-Skandal des VW-Konzerns hat mit ihnen und den anderen Juniorenteams die ersten „Opfer“ beim VfL gefunden. Das geplante millionenschwere Nachwuchsleistungszentrum wird vorerst nicht gebaut. Es sollte errichtet werden an der … Dieselstraße!

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