16. Spieltag (#d98ssv): „Beierlorzer will immer attraktiv nach vorne spielen.“

Ziemlich eng geht es derzeit in der 2. Liga zu. Sandhausen auf Rang 7 und Dresden auf Platz 16 trennen gerade einmal vier Pünktchen. Da heißt es also für mehr als die Hälfte aller Teams, den Blick in den Rückspiegel nicht außer Acht zu lassen. Mit dem Jahn aus Regensburg kommt ein Aufsteiger am Sonntag ans Böllenfalltor, der zuletzt regelmäßig punktete und inzwischen vor den Lilien rangiert.

So sieht’s aus:

Durchwachsen. Ein 3:3 bei Union Berlin kann man schon mal mitnehmen. Wenn nach dem Ausgleich für die Hausherren allerdings gar nicht mehr angepfiffen wird, dann sieht die ganze Geschichte schon ein wenig anders aus. Dass der Treffer auch noch per Slapstick-Eigentor fällt, passt angesichts der aktuellen Situation beim SVD wie die Faust aufs Auge. Die Serie ohne dreifachen Punktgewinn steht aktuell bei neun Partien. Nach dem 2:2 in Braunschweig war das 3:3 in Berlin das zweite Auswärtsspiel infolge, das in der Nachspielzeit selbstverschuldet hergegeben wurde.

Mit der Leistung bei Union durfte man aber letztlich aus 98er-Perspektive zufrieden sein. Nach dem desolaten Auftritt gegen Sandhausen agierten die Lilien engagierter und zeigten damit, dass im Team Leben steckt. Im Tor durfte sich überraschenderweise Florian Stritzel, und damit Torwart Nummer 3 beweisen. Ein Sachverhalt, der zeigt, wie verzweifelt Torsten Frings auf der Suche nach (defensiver) Stabilität ist. Dass Stritzel beim 1:0 danebengriff, hätte die perfekte Vorlage für einen Abend zum Vergessen sein können. Doch dann kamen die Blau-Weißen leidenschaftlich aus der Kabine und drehten das Spiel. Die Hereinnahme von Tobi Kempe nach sechswöchiger Pause wirkte sich zudem positiv aus. Die letzten 15 Minuten verlegte sich die Frings-Elf aufs Verteidigen, leider ohne am Ende den ersehnten Dreier einzufahren.

Nun kommt der Jahn ans Bölle. Mit Uwe (Süd)Hesse kehrt eine Ex-Lilie zu seiner alten Wirkungsstätte zurück. Kapitän Marko Grüttner kennt das Bölle noch vom Drittliga-Abstiegskrimi mit den Stuttgarter Kickers im Mai 2013. Damals lieferte er sich packende Duelle mit Aytac Sulu, seinem ehemaligen Mannschaftskollegen aus Aalener Zeiten. Aktuell haben die Gäste einen Lauf. Das überzeugende 4:0 gegen den zuvor formstarken MSV Duisburg verhalf dem SSV zum Sprung auf Platz 9. Drei Siege aus den letzten vier Partien können sich sehen lassen. Der Aufsteiger zeigte in der 1. Runde des DFB-Pokals zudem, dass er auch den SVD schlagen kann. Sollte dies am Sonntag erneut gelingen, wird es für Torsten Frings deutlich ungemütlicher.


Der Kontrahent hat das Wort:

Stefan steckt hinter dem Jahn-Podcast 1889fm und begleitet damit seinen Klub seit anderthalb Jahren durch eine bislang sehr erfreuliche Zeit.

Stefan, läuft bei Euch. Ihr habt zuletzt gegen Fürth und Lautern gewonnen, dann gegen St. Pauli unentschieden gespielt und jetzt Duisburg mit 4:0 abgefiedelt. Mit anderen Worten: Die Spiele die man im Abstiegskampf gewinnen sollte, habt ihr gewonnen. Wieso ist das Team derzeit so gut in Schuss?
Ja, so kann man es wohl sagen: Läuft zur Zeit bei uns. Die Spiele gegen Lautern und Fürth waren echte ‘must wins’. Dass wir dann in St. Pauli einen Punkt holen und zu Hause gegen Duisburg 4:0 gewinnen, konnte man so wohl nicht erwarten. Ich habe die gleiche Frage auch unseren Co-Trainer in unserer letzten Podcast-Ausgabe gefragt. Er wollte aber nicht so direkt rausrücken mit der Antwort. Ich würde sagen, es liegt eindeutig an der Offensive. In den ersten elf Spielen haben wir elf Tore geschossen, seitdem haben wir in vier Partien zwölf Tore erzielt. Eine zentrale Rolle spielt da sicher unser Kapitän Marco Grüttner, der beständig seine Leistung bringt und als Torschütze wie auch als Vorbereiter glänzt.

Den Abgang Eures Aufstiegstrainers Heiko Herrlich hat der Klub gut kompensieren können. War sein Nachfolger Achim Beierlorzer ein Glücksgriff?
Ja, man kann schon sagen, dass es mit Achim sehr gut läuft. Es war aber auch von Anfang an klar, dass ein Trainer gesucht wird, der zum Team und zum Konzept des Vereins passt. Ich würde daher sagen, dass es nicht sehr überraschend kommt, dass es mit Achim passt.

Wenn man sich Eure Ergebnisse anschaut, dann gab es bislang nur ein einziges Remis. Heißt das, der SSV spielt gerne mal alles oder nichts, oder trügt der Eindruck?
Diese Frage wurde Achim auch schon mal in einer Pressekonferenz gestellt. Er bestätigte da Deine Vermutung. Er will sich nicht hinten reinstellen und auf ein Unentschieden spielen, sondern immer attraktiv nach vorne. Daher könnte dieser Ansatz schon dazu beitragen, dass es bisher erst ein Unentschieden gab.

Mit Uwe Hesse spielt eine ehemalige Lilie schon seit längerem bei Euch. Wie ist sein Stellenwert im Kader?
Letztes Jahr kam Uwe vor allem von der Bank und war so ein wichtiger Bestandteil des Teams, vor allem auch in der Relegation. Dieses Jahr konnte er sich noch nicht durchsetzen und kam zu keinen Einsatzminuten. Das liegt aber vor allem an einer Verletzung, die er sich früh in der Saison zugezogen hatte. Im Spiel gegen Duisburg saß er wieder auf der Bank. Ich denke, dass er das dann auch gegen Euch wieder tun wird und vielleicht reicht es dann für die ein oder andere Spielminute.

Welcher Spieler ist für dich bislang beim Jahn der Spieler der Saison?
Für mich ist es bisher Marvin Knoll. Er dirigiert die Abwehr und ist durch seine Freistöße und Ecken ein wichtiger Mann in der Offensive.

Welches Auftreten erwartest Du am Sonntag am Böllentor? Wird der SSV erst einmal mit einer kompakten Defensive antreten oder ganz im Gegenteil ganz forsch selbst Akzente setzen?
Ich denke schon, dass wir aufgrund der letzten Erfolge selbstbewusst auftreten und nach vorne spielen werden. Und hoffentlich können wir dann etwas Zählbares mitnehmen.

Stefan, besten Dank für Deine Antworten.
Gerne.


Auf die Ohren: Der Lilien-Podcast

Die Leistung bei Union hinterließ am Montag in unserer Runde nicht nur ein besseres Gefühl, sondern auch einiges an Halskratzen. Christian, Daniel und ich berichteten, wie wir die Partie aus dem Fanblock bzw. dem TV-Sessel erlebt haben, und was wir nun für das Spiel am Sonntag erwarten. KLICK


Gleiche Liga, gleicher Spieltag: Spieltag 2014/15

Quelle: kicker

Ein Gedanke zu “16. Spieltag (#d98ssv): „Beierlorzer will immer attraktiv nach vorne spielen.“

  1. Pingback: 16. Spieltag (#d98ssv): „Beierlorzer will immer attraktiv nach vorne spielen.“ | re: Fußball

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.